Homeoffice während der Ausbildung

Noch nie oder kaum hat das Arbeiten von zu Hause für Auszubildende eine Rolle gespielt. Doch in Zeiten der Corona-Krise ist „Homeoffice“ auch für Auszubildende eines der Top Themen. Sind Azubis überhaupt berechtigt im Homeoffice zu arbeiten oder ist dein Arbeitgeber dazu verpflichtet, das Arbeiten von zu Hause zu ermöglichen? Diese und weitere Fragen, werde ich im Folgenden klären.

Dürfen Azubis von zu Hause arbeiten?

Grundsätzlich ist Homeoffice für Azubis nicht vorgesehen oder erwünscht. Denn laut §14 des Berufsbildungsgesetzes muss dein Ausbilder dich anleiten und deine Arbeit kontrollieren. Und um das zu gewährleisten müssen beide, Ausbilder und Azubi, in der Ausbildungsstätte anwesend sein. Aufgrund der Corona-Pandemie haben die Industrie- und Handelskammern bundesweit abgestimmt diese gesetzliche Regelung etwas zu lockern. Eine Dauerlösung sollte das mobile Arbeiten, zumindest für Auszubildende, jedoch nicht sein.

Muss dein Arbeitgeber dir Homeoffice anbieten?

Nein, dein Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet dich ins Homeoffice zu schicken. Aber in der augenblicklichen Situation kannst du auch einfach selbstständig auf deinen Arbeitgeber zugehen und erfragen, ob eine Vereinbarung zum Homeoffice getroffen werden kann.
Falls dein Arbeitgeber nicht die technischen Möglichkeiten hat oder dir das Arbeiten von zu Hause nicht ermöglichen kann/will, kannst du dagegen nichts unternehmen.

Was sollte ich bei der Arbeit im Homeoffice beachten?

Sowie für deinen Ausbilder und für dich ist das Arbeiten von zu Hause völlig neu, dass die Situation am Anfang etwas ungewohnt ist und sich alles erstmal einspielen muss ist völlig normal. Um Missverständnisse zu vermeiden, solltest du vorher klare Regelungen, wie Arbeitszeiten und Pausen, mit deinem Ausbilder absprechen. Auch Tages- oder Wochenziele müssen im Voraus festgelegt werden. Außerdem ist ein regelmäßiger Austausch mit deinem Ausbilder wichtig.
Nicht vergessen: Deinen Ausbildungsnachweis musst du trotzdem weiterhin führen!

Zum Schluss noch ein paar Tipps, um dir das Arbeiten von zu Hause zu erleichtern:

  1. Du solltest einen regulären Arbeitsrhythmus beibehalten und deinen Tagesablauf klar strukturieren, beispielsweise mit einer To-Do-Liste.

  2. Der regelmäßige Austausch mit Kollegen ist wichtig, daher sollte dieser auch im Homeoffice, zum Beispiel durch Videokonferenzen stattfinden.

  3. Verliere dein Ausbildungsziel nicht aus den Augen und scheue dich nicht davor deine Kollegen anzurufen, wenn du Fragen hast und etwas nicht verstehst. 

  4. Zu Hause wird man leicht dazu verführt sich ablenken zu lassen, sei es durch das Haustier oder das Kochen nebenbei. Setze dir daher klare Pausenzeiten.

  5. Du musst eine klare Trennung zwischen der Arbeit und deinem zu Hause beibehalten. Beende deinen Arbeitstag ganz normal und lass dich nicht dazu verführen, doch später nochmal deine Mails zu checken.

Mehr über den Autor: Josi Josi absolviert eine Ausbildung zur Medienkauffrau und bei ihr dreht sich alles um Fußball. Wenn sie mal nicht gerade beim Training ist, trifft sie sich mit Freunden oder schaut Netflix-Serien.