Knigge im Büro

Jeder von uns kennt ihn oder hat zumindest schon einmal von ihm gehört - Adolph Knigge, Urvater der Benimm- und Etiketteregeln. Seinerzeit Aufklärer und Verfasser der Schrift "Über den Umgang mit Menschen", steht sein Name heute für gute Manieren sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umgang miteinander.

 

Besonders im Büro-Alltag vereinfachen ebendiese Umgangsformen die Kommunikation untereinander und schaffen Akzeptanz sowie Respekt zwischen Kollegen. Auch als Azubi, welcher häufig zwischen Abteilungen wechselt und somit immer wieder einen guten ersten Eindruck machen sollte, ist es wichtig zu wissen, worauf im Miteinander im Unternehmen viel Wert gelegt wird. Im Folgenden werde ich euch einige Punkte aufzeigen, auf die ihr achten solltet. 

 

1. Pünktlich und zuverlässig sein

 

Kollegen, denen immer etwas dazwischenkommt oder die Termine selten pünktlich wahrnehmen, sind unbeliebt. Schließlich mag es keiner, wenn seine Zeit verschwendet wird. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nehmen daher einen großen Stellenwert im Berufsalltag ein.  

 

2. Kommunikation ist das A&O

 

Auch wenn ihr anfangs vielleicht etwas schüchtern mit neuen Leuten seid, versucht, offen eure Bedürfnisse zu kommunizieren. Natürlich muss nicht jede Gefühlsregung eurerseits kommentiert werden. Jedoch ist es gerade, wenn es an die Arbeit geht, wichtig, eure Kapazitäten und Grenzen aufzuzeigen. Habt keine Scheu davor, um Hilfe zu bitten oder auch mal „Nein“ zu sagen, wenn ihr euch bereits mit Aufgaben überhäuft fühlt und nicht mehr wisst, wo euch der Kopf steht. Dabei natürlich ganz wichtig: freundlich und respektvoll mit den Kollegen bleiben.  

 

3. Contenance bewahren

 

Kurzfristige Abgabetermine, Ausfälle der Kollegen wegen Krankheit oder einfach nur Störungen der Konzentration durch den Baustellenlärm auf der Straße – auf der Arbeit kann es manchmal schon ganz schön stressig werden. Damit dies letztendlich nicht in Streit unter den Kollegen mündet, ist es ganz wichtig, in jedem Fall möglichst gelassen zu bleiben und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Menschen, die dies beherrschen, lassen sich durch unabänderliche Situationen nicht in Panik versetzen und können so mit Problemen viel souveräner umgehen. Das Gute ist, diese Gelassenheit kann man tatsächlich erlernen, beispielsweise durch autogenes Training. Dies ist eine Entspannungsmethode, bei der man sich in einer Art Meditation entspannende Mantras aufsagt. Die Wirksamkeit dieses Trainings ist wissenschaftlich erwiesen und kann helfen, auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und sich bewusst zu machen, dass man auch im Ernstfall weiterhin die Kontrolle behält. Übrigens ist autogenes Training auch im Leistungsangebot zahlreicher Krankenkassen zu finden.

 

 

 

4. Rücksicht nehmen

 

Nicht nur genannte externe Faktoren können einen auf der Arbeit zur Weißglut treiben. Auch das Verhalten mancher Kollegen lässt teilweise wirklich zu wünschen übrig: den Kaffee austrinken und keinen neuen anstellen, den Zwiebel-Knobi-Döner im Büro essen oder sich die Fingernägel am Schreibtisch schneiden – das sind nur einige Beispiele unschönen Verhaltens, von denen ich schon gehört habe. Natürlich gilt im Büro, wie überall sonst auch, Rücksicht zu nehmen. Sei es nun, vorher zu fragen, ob man das Fenster öffnen darf, sein eigenes benutztes Geschirr abzuwaschen oder nicht ins Büro zu kommen, wenn man eine ansteckende Krankheit hat. Im Zweifelsfall fragt man sich am besten selbst: „Würde es mich stören, wenn sich jemand im Büro so verhält?“   

 

5. Auf angemessene Kleidung achten

 

Wer auf der Arbeit nicht gerade in den Genuss einer Klimaanlage kommt, hat es im Sommer oft schwer, das Bedürfnis nach leichter, luftdurchlässiger Kleidung mit der Kleideretikette am Arbeitsplatz zu verbinden. Natürlich kommt es dabei auch darauf an, in welcher Branche und Position man arbeitet. Gehört außerdem Kundenkontakt zum Jobprofil, muss man sich bewusst sein, dass man sein Unternehmen nach außen hin möglichst seriös präsentieren sollte. Für die angestellten Damen und Herren in diesem Bereich herrscht daher auch im Sommer Anzug- und Kostümpflicht.
Chefs oder leitende Angestellte im Büro trifft oft das gleiche Schicksal. In den meisten Fällen können Sie zumindest das Jackett und die Krawatte zu Hause lassen.
Ihre Mitarbeiter und Azubis haben da das Glück, dass sie sich etwas legerer kleiden dürfen. Aber auch im Sommer gilt: keine zu kurzen Hosen oder Röcke (knielang sollten diese mindestens sein) und keine durchsichtigen Stoffe oder tiefe Ausschnitte tragen. Auch unbedeckte Schultern (Tanktops/Muscleshirts) oder Sandalen sind an manchen Arbeitsplätzen nicht gern gesehen.
Am besten orientiert ihr euch in der Kleiderfrage am „Corporate Outfit“. Das ist der allgemeine Standard im Unternehmen, in dem sich die Mitarbeiter kleiden. Wenn dieser Individualität zulässt, ist es natürlich auch für den Azubi erlaubt, seinen eigenen Stil in die Kleidung einfließen zu lassen.

 

So – das war’s jetzt auch schon wieder von mir. Ich bin mir sicher, wenn ihr diese Tipps beachtet, braucht ihr euch über den Umgang im Büro demnächst keine Sorgen mehr zu machen. Gutes Gelingen!

Mehr über den Autor: Nikola Nikola hat schon gekellnert und kann auch gut mit Kindern umgehen, da sie bereits als Babysitterin tätig war. Mittlerweile hat sie ihre Leidenschaft für Medien für sich entdeckt.