Hörakustiker/in
1) Welchen Beruf lernst du?
Ich lerne den Beruf der Hörakustikerin.
2) Was lernt man in diesem Beruf?
Man lernt die Technik der verschiedenen Hörgeräte kennen und wie man diese individuell auf jeden Kunden und seine Bedürfnisse anpassen kann. Man erhält einen Überblick, welche unterschiedlichen Modelle von Hörsystemen es gibt, z.B. welche, die hinter dem Ohr liegen, und welche, die im Ohr platziert werden. Beim Otoskopieren, also bei der optischen Untersuchung des Gehörgangs und des Trommelfells mit einem so genannten Otoskop, kann man feststellen, ob Verletzungen vorhanden sind oder ob der Gehörgang frei ist, um einen Hörtest durchführen zu können. Man lernt Abformungen vom Ohr zu nehmen, um individuelle Ohrpassstücke für den Kunden fertigen zu lassen. Dabei muss man sehr sorgfältig sein und aufpassen, dass das Ohr richtig abgedichtet ist, damit keine Abformmasse zum Trommelfell gelangen kann. Die Rohlinge, die nach solchen Abformungen entstehen, können im Geschäft, wenn die Möglichkeit besteht, auch selbst gefräst werden. Natürlich lernt man auch die Anatomie des Ohres kennen, damit man nachvollziehen kann, wo genau im Ohr der Hörverlust stattfindet. Kundengespräche und die individuelle Beratung sowie Hörtests gehören zum Berufsalltag. Dabei ist eine freundliche und zuvorkommende Art sehr wichtig, um im Gespräch mit dem Kunden die für ihn bestmögliche Lösung zu finden und Anpassung zu erzielen.
3) Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Mir war schon immer wichtig, dass man Freude an seinem Beruf hat. Der persönliche Kontakt mit Menschen ist mir sehr wichtig. Das habe ich in meinem früheren Berufsleben schon gemerkt. Nach einem kurzen „Schnupper-Tag“ war mir klar, dass Hörakustikerin genau der Beruf ist, den ich immer gesucht hatte. Die Vielseitigkeit, bestehend aus Kundenkontakt, Handwerk und Büroarbeit, ist genau die richtige Mischung. Da kam schnell die Frage auf, warum habe ich den Berufszweig eigentlich nicht schon eher für mich entdeckt?
4) Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?
Man sollte definitiv Freunde an der Arbeit mit Menschen haben und keine Probleme mit dem direkten Kontakt, denn z.B. beim Otoskopieren kommt man dem Kunden schon sehr nahe. Natürlich sollte man auch ein gewisses handwerkliches Geschick mitbringen und fingerfertig sein, denn Hörgeräte und Teile vom Hörsystem sind mitunter sehr klein. Technisches Interesse sollte auch mitgebracht werden. Eine laute und deutliche Aussprache ist definitiv von Vorteil.
5) Wie hast du deine Ausbildungsfirma gefunden?
Meine Chefin hatte eine Stelle zum Quereinstieg über das Arbeitsamt ausgeschrieben, auf die ich mich beworben habe.
6) Wie lange lernst du?
Da ich eine Umschulung mache und keine klassische Erstausbildung, lerne ich 2 Jahre. Eine Ausbildung geht regulär allerdings 3 Jahre. Der praktische Teil meiner Umschulung findet in meinem Ausbildungsbetrieb statt. Die theoretischen und überbetrieblichen Teile absolviere ich wie alle Auszubildenden des Hörakustiker-Handwerks an der zentralen Bildungsstätte Campus Hörakustik in Lübeck. Dort gibt es dann auch die Möglichkeit zum überregionalen Austausch mit anderen Azubis und Umschülern. Für die Zeit in Lübeck ist man dort in einem Internat oder einem sogenannten Boardinghaus untergebracht.
7) Welche Tipps würdest du künftigen Azubis in deinem Ausbildungsberuf geben?
Immer freundlich sein und ein offenes Ohr für die Kunden haben. Diese sind unser Spiegel nach außen und geben positive Erfahrungen an neue Kunden weiter.
8) Wie soll deine berufliche Karriere nach der Ausbildung weiter gehen?
Nach meiner Umschulung möchte ich gerne weiter bei Hörakustik Dietz arbeiten und endlich mein festes Standbein im Berufsleben finden. Natürlich würde ich mich auch gerne weiterbilden im Bereich der Hörakustik, denn man lernt ja bekanntlich nicht aus. Und es gibt in diesem vielseitigen Gesundheitshandwerk viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren. Interessant wäre zum Beispiel eine Weiterbildung zur Pädakustikerin (Hörgeräteanpassung für Kinder) oder auch eine Fortbildung zu Otoplastiken (Ohrpassstücke), um diese von Abformungen selbst herzustellen.