Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff-/Kautschuktechnik der Fachrichtung Bauteile
Welchen Beruf lernst du?
Ich habe im November 2015 eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik in der Fachrichtung Faserverbundtechnologie angetreten.
Was lernt man in diesem Beruf?
Wie schon gesagt, geht es darum, ein Bauteil entsprechend den Wünschen der Kunden aus glasfaserverstärktem Kunststoff zu fertigen. Das kann ein Teil für eine Windkraftanlage oder ein Fahrzeug, aber auch eine komplette mehrere Meter hohe Figur, zum Beispiel für Werbezwecke, sein. Dabei werde ich im Laufe meiner Ausbildung alle Bereiche der Produktion durchlaufen. Dazu gehören der Zuschnitt, das Laminieren, das Besäumen, die Oberflächenbearbeitung durch Spachteln, Schleifen und Polieren sowie das Kleben von Metallen. In meinem
Ausbildungsbetrieb bekomme ich auch Gelegenheit, in den Formenbau und die Lackierung reinzuschnuppern. In der Berufsschule werden neben den Lernfeldern, die u. a. aus Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik und Sozialkunde bestehen, auch Metallverarbeitung, Hydraulik und Pneumatik sowie Werkstoffkunde unterrichtet.
Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Weil er so vielseitig ist und nicht jeden Tag das Gleiche von einem verlangt. Man ist nicht acht Stunden lang mit ein und derselben Arbeit beschäftigt, sondern erlebt das Entstehen eines Bauteils vom Anfang bis zur Auslieferung. Ich mag es, mit meinen Händen handwerklich zu arbeiten und dabei auch kreativ zu sein. Als Verfahrensmechaniker hat man nach der Ausbildung viele Möglichkeiten.
Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?
Der Beruf ist mit körperlicher Arbeit verbunden, also sollte man schon einmal fit sein. Bei fast allen Arbeitsschritten kommt es auf exakte Ausführung und sauberes Arbeiten an. Räumliches Vorstellungsvermögen
und ein gewisses Maß an Kreativität sind ebenfalls gefragt. Da mit Glas- und Kohlefasern sowie Kunstharzen und anderen Chemikalien umgegangen wird und bei vielen Arbeiten das Tragen einer Feinstaubmaske erforderlich ist, ist der Job nichts für Allergiker oder Asthmatiker.
Wie hast du deine Ausbildungsfirma gefunden?
Das war bei der Lehrstellenoffensive der Agentur für Arbeit. Ich habe mich am Stand des Unternehmens über Ausbildungsmöglichkeiten informiert, eine Woche Probe gearbeitet und dann den Ausbildungsvertrag unterschrieben.
Wie lange lernst du?
Die normale Lehrzeit beträgt drei Jahre. Da ich ein Abitur in der Tasche habe, wird meine Ausbildung wahrscheinlich kürzer ausfallen.
Welche Tipps würdest du künftigen Azubis in deinem Ausbildungsberuf geben?
Auf jeden Fall würde ich jedem raten, vor der Ausbildung auf Probe zu arbeiten. Dabei merkt man sehr schnell, ob der Beruf zu einem passt oder eben nicht. Durchhaltevermögen kann ebenfalls nicht schaden, und auch weite Wege muss man halt mal für eine gewisse Zeit auf sich nehmen.
Wie soll deine berufliche Karriere nach der Ausbildung weiter gehen?
Das ist noch alles offen, ich bin ja gerade einmal im 1. Lehrjahr. Optimal wäre ein Studium, aber auch später einmal in der eigenen Firma zu arbeiten, kann ich mir durchaus vorstellen.