Zweiradmechatroniker/in
Welchen Beruf lernst du?
Ich mache die Ausbildung zum Zweiradmechatroniker in Weißenfels. Da mache ich mein Hobby zum Beruf. Der Beruf ist sehr vielseitig.
Was lernt man in diesem Beruf?
Man lernt praktisch alles rund um das Fahrrad mit und ohne Zusatzantrieb. „Drahtesel” war gestern, denn die Fahrräder von heute stellen hohe Anforderungen, zum Beispiel die E-Bikes. Der bekannte Beruf Fahrradmechaniker ist deshalb ein Auslaufmodel, heute werden nur noch Zweiradmechatroniker ausgebildet. Der Beruf umfasst die gesamte Fahrradtechnik. Das beginnt bei den mechanischen Teilen, wie zum Beispiel die Schaltung, geht über die Lichttechnik, die Bereifung und endet bei den E-Motoren und dem Einspeichen der Räder. Bei der Vielzahl der Fahrradarten und Modellen ist das eine richtige Herausforderung.
Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Die Antwort ist ganz einfach. Das Fahren mit dem Fahrrad macht mir schon viele Jahre Spaß, seit ich es mit fünf Jahren gelernt habe. Und bei den Touren geht halt öfter mal etwas kaputt. Da habe ich es selbst repariert und habe mich gefreut, wenn es wieder rollte. Und diese Arbeiten wurden nach und nach immer anspruchsvoller, waren praktisch schon eine richtige Herausforderung. Wenn man sich einmal richtig mit der Fahrradtechnik beschäftigt, staunt man, was alles verbaut ist. Und die Modellpalette ist einfach riesig.
Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?
Für den Beruf Zweiradmechatroniker ist technisches Verständnis notwendig, Mathematik und Physik. Außerdem ist handwerkliches Geschick gefragt und der Umgang mit verschiedenem Werkzeug und Maschinen. Man muss in der Lage sein, den Fehler zu finden und zu beheben. Oft hat man auch Kundenkontakt. Und da ist ein professionelles und freundliches Auftreten notwendig.
Wie hast du deine Ausbildungsfirma gefunden?
Nachdem ich mich für den Beruf Zweiradmechatroniker entschieden hatte, habe ich von der Agentur für Arbeit die Adresse des Ausbildungsbetriebs bekommen. Ich habe ein Jahr Praktikum absolviert und dabei sehr viel gelernt. In dieser Zeit hat sich mein Berufswunsch gefestigt. Jetzt befinde ich mich im zweiten Ausbildungsjahr.
Wie lange lernst du?
Meine Ausbildungszeit beträgt dreieinhalb Jahre.
Welche Tipps würdest du künftigen Azubis in deinem Ausbildungsberuf geben?
Jeder Interessent sollte sich praktisch schon mit Fahrrädern beschäftigt haben. Um sein Wissen zu vertiefen, ist ein Schulpraktikum eine sehr gute Möglichkeit. Hier lernt man eine ganze Menge und man kann das Wissen dann natürlich auch für sein eigenes Fahrrad mit nutzen. In den Schulfächern Mathematik und Physik sollte man schon gute Leistungen vorweisen können. Die Fahrradtechnik entwickelt sich ständig weiter. Jedes Jahr gibt es neue Dinge auf dem Markt. Als künftiger Azubi muss man sich dafür schon interessieren. Die Programmierung von Fahrradcomputern, der Verkauf von Fahrrädern und E-Bikes, deren Reparatur sind weitere Herausforderungen, die man meistern muss. Nicht vergessen werden darf, dass die modernen Fahrräder auch keine Billigprodukte sind. Der Preis für ein gutes Fahrrad beginnt bei etwa 400 Euro. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Das teuerste Rad, an dem ich schon einmal gearbeitet habe, hatte einen Wert von 25.000 Euro. Und bei solchen Werten muss man schon mit der entsprechenden Sorgfalt arbeiten. Zudem nehmen die Fahrradbesitzer am Straßenverkehr teil, so dass Sicherheit oberstes Gebot hat. Nachlässigkeiten können fatale Folgen haben.
Wie soll deine berufliche Karriere nach der Ausbildung weiter gehen?
Da habe ich mich noch nicht festgelegt. Erst einmal möchte ich meine Ausbildung mit guten Ergebnissen abschließen und dann hier im Geschäft und der Werkstatt mein Wissen festigen. Es besteht die Möglichkeit der Meisterausbildung. Auch ein Studium könnte man beginnen. Auf alle Fälle bleibe ich aber meinem Hobby Fahrrad treu.