Duale Vs. Schulische Ausbildung

Für viele von euch steht nach dem Ende der Schulzeit der Beginn eines neuen Lebensabschnittes, die Berufsausbildung. Doch welche Möglichkeiten einer solchen gibt es eigentlich?

Im heutigen Beitrag stellen wir die duale und die schulische Ausbildung einmal gegenüber. Was verbirgt sich hinter den Begriffen? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile? Was passt besser zu mir?

DIE DUALE AUSBILDUNG

Zunächst geht es um die duale Ausbildung. Diese erfolgt klassisch an zwei Orten, dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Der praktische Teil wird dabei im Betriebsalltag vermittelt, den theoretischen Teil übernimmt hingegen zum größten Teil die Berufsschule, die sich meist im näheren Umkreis des Ausbildungsortes befindet. Die Voraussetzung neben dem Schulabschluss, ist das Abschließen einen Berufsausbildungsvertrages. Beendet ist die duale Ausbildung mit dem Bestehen der Abschlussprüfungen und dem damit verbundenen Erwerb eines staatlich anerkannten Berufsabschlusses.                                                                                

Es gibt natürlich einige Vorteile, die für das Absolvieren einer solchen Ausbildung sprechen. An erster Stelle steht dabei die regelmäßige Vergütung, die man von seinem Arbeitgeber bekommt. Die Höhe ist davon abhängig, welchen Beruf man erlernt und bei welchem Betrieb man angestellt ist. Des Weiteren erhält man durch die praxisnahe Arbeit im Betrieb zahlreiche Erfahrungen, wie die Arbeit in einem Betrieb allgemein und spezifisch im eigenen abläuft. Hinterlässt man dabei einen guten Eindruck, so bietet sich für den Azubi nach der Ausbildung unter Umständen auch die Möglichkeit einer Übernahme. Durch die Ausbildung verkürzt sich dann die Einarbeitungsphase gegenüber neuen Mitarbeitern, was für den Betrieb einen Vorteil darstellt. Ein Nachteil ist, dass man wie jeder andere Arbeitnehmer auch, nur eine bestimmte Zahl an Urlaubstagen zur Verfügung hat (meist zwischen 24 und 30) und somit auch die Berufsschulferien keine Rolle für den Azubi spielen.                                                                                                                                                                   
Eine umfassende theoretische Wissensvermittlung übernimmt darüber hinaus die Berufsschule, mit der der Betrieb in der Regel eng zusammenarbeitet. Verwaltet wird die duale Berufsausbildung in Deutschland von den Industrie – und Handelskammern sowie den Handwerkskammern der Bundesländer. Dadurch werden eine Vergleichbarkeit der Ausbildungsabläufe sowie einheitliche Prüfungen abgesichert. So wird beispielsweise für jeden erlernbaren Beruf ein Ausbildungsrahmenplan zur Verfügung gestellt, der vorschreibt welche Inhalte dem Azubi während der Ausbildung vermittelt werden müssen.

 

 

DIE SCHULISCHE AUSBILDUNG

Im Gegensatz dazu gibt es die rein schulische Ausbildung. Diese findet, wie der Name schon sagt, ausschließlich an einer Berufsschule statt. Es gibt also keinen Ausbildungsbetrieb, mit dem man einen Vertrag abschließt. Im Gegensatz zur dualen Ausbildung sind hier die jeweiligen Bundesländer selbst verantwortlich, was die Vergleichbarkeit der Inhalte und Abschlüsse erschwert. Besonders in drei großen Bereichen werden schulische Ausbildungen angeboten. Der erste ist der Technikbereich, wo man sich beispielsweise zum Medizinisch-technischen Assistenten (m/w) oder ähnlichen Assistenzberufen ausbilden lassen kann. Der zweite Bereich ist das Gesundheitswesen. Hier sind u.a. Ausbildungen zum Altenpfleger (m/w), Gesundheits-und Krankenpfleger (m/w) oder zum Physiotherapeuten (m/w) möglich. Der dritte große Bereich ist das Sozialwesen, wo beispielsweise Erzieher (m/w) oder Sozialassistenten (m/w) zu finden sind. Aber auch Berufe im gestalterischen, künstlerischen oder im Fremdsprachenbereich werden als schulische Ausbildung angeboten.                               

Als Voraussetzung benötigt man natürlich auch hier einen Schulabschluss, je höher dieser jedoch ist, desto größer ist die Chance, dass sich die Ausbildungszeit entsprechend verkürzt. An manchen Einrichtungen muss man zusätzlich noch einen Eignungstest absolvieren, um aufgenommen zu werden. Im Gesundheitswesen benötigt man in den meisten Fällen ein zusätzlich ausgestelltes Gesundheitszeugnis.                                                                                            

Der größte Nachteil einer schulischen Ausbildung ist natürlich der Punkt, dass man keine Ausbildungsvergütung erhält. Im Gegenteil, oft muss man sogar Gebühren bezahlen, um an einer Institution einen Beruf erlernen zu dürfen. Um die Ausbildung zu finanzieren kann man deshalb staatliche Hilfen wie BaföG beantragen. Jedoch ist dies mit großem Aufwand verbunden und das Einkommen der Eltern spielt eine große Rolle. Der Azubi muss sich somit möglicherweise noch mit einem Nebenjob etwas Geld dazuverdienen, was die Konzentration auf die Ausbildung natürlich einschränken kann.    
                                                                                
Ein Vorteil der schulischen Ausbildung ist die geringe Umstellung zur Schulzeit. Man hat nach wie vor einen festen Stundenplan und man muss nicht mit einer geringen Zahl von Urlaubstagen auskommen, da natürlich auch die Berufsschulen Ferien haben. Im Gegenzug fehlt den Auszubildenden oft der Praxisbezug, da die Ausbildung überwiegend theoretisch ist. Dies kann den Einstieg ins Berufsleben sehr erschweren, da viele Firmen beim Einstellungsverfahren Wert auf Berufserfahrung legen. Um das ein wenig auszugleichen, sind Praktika in die schulische Ausbildung integriert. Diese können Blockweise oder beispielsweise an einem festen Tag in der Woche stattfinden. Zusätzliche Praktika in den Ferien darf natürlich jeder freiwillig absolvieren.                                                                                     

Das Ende der schulischen Ausbildung erfolgt ebenfalls mit den Abschlussprüfungen und dem Erwerb einen anerkannten Berufsabschlusses. Dabei ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass dieser bundesweit gültig ist und nicht nur in dem Bundesland, in dem die Ausbildung absolviert wurde.

Welche Art der Berufsausbildung im Endeffekt besser geeignet ist, muss jeder nach seinen eigenen Vorlieben und Interessen für sich selbst entscheiden.

Mehr über den Autor: Florian Florian absolviert eine Ausbildung zum Medienkaufmann und kann über jeden noch so flachen Witz lachen. Ab und an verköstigt er seine Kollegen auch mit Schokokuchen, den eigentlich seine Freundin gebacken hat. Gewusst wie!