Einstellungstest - wie bereite ich mich darauf vor?

Die erste Hürde ist genommen: du hast deine Bewerbung geschrieben, abgeschickt und nun eine Einladung zu einem Eignungstest bekommen. Dieser kann natürlich auch anders heißen, oder in dem Anschreiben anders genannt werden. Was sich jedoch dahinter verbirgt, ist das Interesse deines potentiellen neuen Arbeitgebers an dir und deinen Stärken. Das hier ist also deine Chance, um zu glänzen.
 

Lass dich zunächst von dem Namen nicht abschrecken. Mit einem Test in der Schule hat diese Eignungsprüfung nämlich nur im weitesten Sinne zu tun.
 

Da man im Vorfeld nicht davon ausgehen kann, dass alle potentiellen Bewerber den gleichen Schulstoff hatten, und dieser im jeweiligen Beruf mitunter auch völlig irrelevant ist, beziehen sich die Fragen selten auf konkrete Schulbuch Inhalte. Konstitutionelle Monarchie musst du also wahrscheinlich nicht nochmal wiederholen. Auch wenn es nicht den einen Test für alle Berufe gibt, sind speziell Denk- und Logikaufgaben ein gern genutztes Mittel um zu sehen, wie du mit abstrakten Inhalten und vor allen Dingen auch Zahlen umgehen kannst. Von der Vervollständigung von Zahlenreihen, über Aufgaben der Marke „Welcher Begriff passt nicht zu den Anderen?“ bis hin zu Aufgaben zum räumlichen Denken kann hier alles dabei sein. Darüber hinaus werden oftmals Fragen zur Allgemeinbildung und dem aktuellen Tagesgeschehen gestellt. Günstig wäre es also in jedem Fall, in Vorbereitung auf den Einstellungstest die Nachrichten zu verfolgen, oder eine Tageszeitung zu abonnieren.
 

Um dich auf die Testfragen vorzubereiten, ist es sinnvoll, sich bei der Berufsberatung, durch Literatur oder im Internet möglichst breit gefächert umzuschauen. Auf zahlreichen Seiten werden mittlerweile Vorbereitungstests angeboten, die du im Vorfeld absolvieren solltest, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie so ein Test aussieht, was du bereits kannst, wo du eventuell noch Schwächen hast und was du demnach wiederholen oder lernen solltest. Wenn du einfach nach „Assessment Center“ oder „Einstellungstest“ suchst, solltest du auf jeden Fall fündig werden – Google ist dein Freund. Es ist zudem auch empfehlenswert, nicht nur auf einer Seite zu üben, da die Leistungsniveaus von Seite zu Seite unterschiedlich sein könnten. Bestreitest du also Vorbereitungstests verschiedener Seiten und Portale, steigerst du deine Chancen, dir eine möglichst verlässliche Grundlage für den tatsächlichen Test zu schaffen. In unserem Berufsprofiling hier auf azubis.de werden übrigens auch teilweise klassische Aufgaben aus Einstellungstests angewendet.
 

Doch Vorsicht! Nicht nur die Beantwortung der Fragen wird im Nachgang überprüft. Was von den Personalern deines potentiell zukünftigen Arbeitgebers mindestens genauso sehr unter die Lupe genommen wird, sind deine sozialen Fähigkeiten bzw. dein Mut zur Kommunikation. Absolvierst du deinen Test in einer Gruppe von mehreren Bewerbern, so wird auch darauf geachtet, wie du dich in dieser Gemeinschaft verhältst. Trittst du von selbst in den Mittelpunkt und kannst das Wort ergreifen, oder bist du eher zögerlich, introvertiert und lässt die Anderen reden? Beide Verhaltensweisen sind ganz normal, und für einen Eignungstest wirst du nicht dein gesamtes Wesen umkrempeln können. Überleg dir dennoch, welche Skills in deinem gewünschten Beruf besonders wichtig sind und versuch selbstbewusst und offen aufzutreten, auch wenn sich das nicht so stark üben lässt, wie die möglichen Aufgaben. Alles in allem ist diese Situation immer noch ein Test, in dem du dich bestenfalls gegen deine Mitbewerber durchsetzen sollst. Dass man dabei zu Recht Aufregung verspürt, ist jedoch auch den Personalern klar.
 

Trotz dieses Verständnisses soll der Eignungstest für dich auch nicht zum Spaziergang werden. Ein gern genutztes Mittel um eine künstliche Stresssituation für dich zu schaffen, ist eine zeitliche Begrenzung zur Beantwortung der Fragen bzw. der Bearbeitung der Aufgaben. Bevor du in Hektik verfällst: diese Zeitknappheit ist bewusst so angelegt, dass du nicht alles schaffen kannst. Das sollst du auch gar nicht. Wichtig ist hingegen die konzentrierte und gewissenhafte Arbeit an den zu bearbeitenden Inhalten und die Fähigkeit dazu, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn du dabei viele Aufgaben schaffst – umso besser. Gedankenlos durch den Testbogen zu hasten, bringt hier jedoch keine Punkte. Sorgfalt sollte groß geschrieben werden, denn eine zusätzliche Herausforderung besteht mitunter darin, die Aufgabenstellung genauestens zu lesen, da sich hier Tipps, aber auch Fallen verstecken können. So kann es z.B. vorkommen, dass du bei multiple Choice Fragen immer die falsche Antwort ankreuzen musst. Lies also genau, bevor es ans Eingemachte geht!
 

Damit die Vorbereitung letztlich auch etwas nützt und du nicht vor lauter Hektik und Nervosität deinen Namen vergisst, solltest du dafür sorgen, dass du genügend Schlaf und Ruhe bekommst. Bis zum letzten Moment zu üben verstärkt in der Regel nur die Aufregung und bringt deine Unsicherheit auf ein neues Hoch. Da Eignungstests selten in aller Herrgottsfrühe stattfinden, wäre es ratsam, ausreichend zu frühstücken, und mit einem angenehmen Zeitpuffer auf den Weg zu machen. Plane Zeit zur Parkplatzsuche ein, sodass du pünktlich, aber nicht Stunden vorher da bist. Denn auch diese Wartezimmersituation verstärkt deine Unsicherheit, da du dich so oftmals auf nichts anderes mehr fokussierst. So schwer es klingt: geh mit einer angemessenen Gelassenheit an die Sache heran, vertrau auf dich und deine Vorbereitung, und bewahre eine positive Grundhaltung.
 

Sofern du diese Tipps befolgst, solltest du deinem Eignungstest bestens gewappnet und mit einem guten Gefühl entgegen sehen. Viel Erfolg!
 

 

Mehr über den Autor: Robert Robert beschäftigt sich in seiner Freizeit am liebsten mit Musik, besucht Konzerte, schreibt Platten-Reviews und spielt auch selbst Gitarre. In seiner Ausbildung zum Medienkaufmann lässt er es dann etwas ruhiger angehen.