Fahrtkostenzuschuss in der Ausbildung

Fahrtkostenzuschuss in der Ausbildung

Eine Ausbildung kann unter verschiedenen Voraussetzungen stattfinden. Vielleicht wohnst du noch zu Hause, bist schon ausgezogen oder hast sogar aufgrund der Ausbildung deinen Wohnort gewechselt. Vielleicht läufst du auf Arbeit oder in die Berufsschule, fährst mit dem Fahrrad, nutzt öffentliche Verkehrsmittel oder bist auf das Auto angewiesen. Dabei können sich im Monat hohe Fahrtkosten ansammeln. Doch es gibt einige Tipps und Tricks, wie man die Fahrtkosten oder einen Teil davon erstattet bekommt.

Wie bekomme ich meine Fahrtkosten in der Ausbildung erstattet?

Wenn du während deiner Ausbildung in einer eigenen Wohnung lebst, reicht deine Ausbildungsvergütung vielleicht nicht aus, um neben der Miete auch noch Lebensmittel oder die Fahrten zur Arbeit und Schule zu bezahlen. Um diese Fahrtkosten erstattet zu bekommen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden.

Spesenantrag

Viele Unternehmen erstatten ihren Auszubildenden die Fahrtkosten zur Berufsschule, sie übernehmen die Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel während der Berufsschulzeit. Dazu muss der Auszubildende nach der Berufsschulzeit einen Spesenantrag mit Belegen für den Kauf der Fahrkarten einreichen. Sprich, dazu am besten mit deinem Ausbilder oder deiner Ausbilderin sprechen, Sie können dir sagen, ob dein Ausbildungsbetrieb die Kosten erstattet und im Anschluss beim Ausfüllen des firmeninternen Spesenantrages helfen.

Berufsausbildungsbeihilfe

Auch die Agentur für Arbeit kann dir in bestimmten Fällen mit der sogenannten Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) weiterhelfen und unterstützt dich mit einem monatlichen Zuschuss.

Damit du Berufsausbildungsbeihilfe erhalten kannst, muss einer der folgenden Fälle auf dich zutreffen:

  • Du nimmst an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) teil und unter Umständen bereitest du dich währenddessen auf einen Hauptschulabschluss oder gleichwertigen Schulabschluss vor.
  • Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Dein Ausbildungsbetrieb ist zu weit von deinen Eltern entfernt, um zu Hause wohnen zu bleiben.
  • Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Außerdem bist du über 18 Jahre alt oder verheiratet beziehungsweise lebst mit deiner Partnerin oder deinem Partner zusammen.
  • Du machst eine betriebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Du hast mindestens ein Kind und lebst nicht in der Wohnung deiner Eltern.
  • Du bist in der ausbildungsvorbereitenden Phase einer assistierten Ausbildung (AsA).

Nach einem bewilligten Antrag kann die Berufsausbildungsbeihilfe die Fahrtkosten und eventuell sogar noch mehr abdecken. Berufsausbildungsbeihilfe muss bei der zuständigen Arbeitsagentur beantragt werden. Dies kannst du vor Ausbildungsbeginn, aber auch nachträglich nach Beginn deiner Ausbildung beantragen. Bei der Bewilligung erhältst du diese dann rückwirkend, frühestens für den Beginn der Ausbildung. Hier kannst du schauen, ob du voraussichtlich berechtigt bist, Berufsausbildungsbeihilfe zu erhalten: https://www.babrechner.arbeitsagentur.de/. Natürlich wird bei der Berechnung der Höhe der Beihilfe auch dein Einkommen angerechnet. Nach Abzug aller Kosten wird dann festgestellt, wie viel Beihilfe du beanspruchen kannst. BAB wird allerdings nicht für die ganze Ausbildung gewährt und muss periodisch neu beantragt werden.

(Quelle: www.arbeitsagentur.de)

Steuererklärung

Bestimmt hast du auch schon mal gehört, dass man durch eine Steuererklärung Fahrtkosten zurückerstattet bekommen kann. Als Azubi lohnt sich eine Steuererklärung nur dann, wenn du Lohnsteuer zahlst und deine Werbungskosten über 1.000 Euro im Jahr liegen. Werbungskosten sind alle Ausgaben, die nötig sind, damit du deine Arbeit ausführen kannst, etwa Fahrtkosten oder spezielle Arbeitskleidung. Lohnsteuer musst du aber nur zahlen, wenn dein Jahresgehalt über dem Grundfreibetrag von 9.984 Euro (Stand: 2022) liegt. Deshalb sind die meisten Azubis von der Steuer befreit. 

Nutze deine Möglichkeiten! Es gibt viele Wege, einen Teil der Kosten für den Arbeits- oder Schulweg erstattet zu bekommen. Bist du dir unsicher, wie genau das mit dem Fahrtkostenzuschuss in deinem Ausbildungsbetrieb geregelt ist, frag gerne bei deinem Ausbilder oder deiner Ausbilderin nach.



Mehr über den Autor: Marleen Marleen verbringt ihre Freizeit am liebsten mit Familie und Freunden, bei leckerem Essen und guter Musik. Sie ist so gut wie immer unterwegs und erkundet gerne neue Orte, Städte oder Länder. Zudem liebt sie es Serien zu schauen und kann davon nie genug bekommen.