Gendergerechte Sprache

Gendergerechte Sprache

Von Gender-Gap, über Schrägstrich und Doppelpunkt, bis hin zu Binnen-I

Unsere Sprache befindet sich in stetigem Wandel. Dabei dürfte das Thema Gendern eines der präsentesten und umstrittensten Themen sein, das uns alle betrifft. 

Aber was ist ,,Gendern“ überhaupt, wo kommt es her und wie wende ich es an?

,,Gendern“ ist der Begriff für die Anwendung gendergerechter, also geschlechtergerechter Sprache. Ziel dabei ist es, alle Geschlechter gleichberechtigt und losgelöst von Stereotypen in die Sprache zu integrieren. Denn in der deutschen Sprache, aber auch in anderen Sprachen sind eine Vielzahl an Formulierungen in der maskulinen Form, also dem generischen Maskulinum, üblich. Aber wo kommt das Gendern überhaupt her?

Ein Blick auf die Anfänge des Genderns

Bereits in den 1960er-Jahren begannen FeministInnen den Schrägstrich zu benutzen, um Frauen in der Sprache präsenter zu machen. Dennoch wurde die weibliche Form dabei scheinbar nur als Ergänzung der männlichen Form gesehen, weshalb dieses Thema stets umstritten war und in den 1970er-Jahren immer mehr in den Vordergrund rückte.

Geschlechterbild - nur schwarz und weiß?

Mit der Zeit trauten sich immer mehr Menschen das Wort zu ergreifen und dazu zu stehen, dass es nicht nur das männliche und weiblichen Geschlecht gibt. Dadurch entstand der sogenannte Gender-Gap in einem Wort, also ein Unterstrich. Dieser dient dazu, auch non-binäre Personen, also Personen, die weder ganz/immer weiblich oder ganz/immer männlich sind, in die Sprache zu integrieren.

Wellen schlagen in der Sprache 

Als einen Meilenstein in der deutschen Sprache kann man ein Ereignis im Jahr 2021 bezeichnen. Da hat der Onlineduden 12.000 Berufsbezeichnungen überarbeitet, sodass jetzt diese Berufe mit eigenen Einträgen in der weiblichen Form vorzufinden sind, anstatt als Ergänzung zu der männlichen Form. 

Ergänzend zu den bereits genannten Methoden des Genderns gibt es außerdem: den Genderstern, den Doppelpunkt, die Neutralformen, die Klammern, die Wechselform und die Beidnennung. Diese Methoden sind nicht alle, die es gibt, aber es sind die gängigsten. 

Gendern im Beruf

Egal, ob man sich für ein Studium oder eine Ausbildung entscheidet oder sich schon längst entschieden hat, steht fest, dass das Thema ,,Gendern“ unausweichlich sein wird. Jeder Betrieb geht anders damit um, weshalb euch womöglich betriebsinterne Richtlinien über den Weg laufen werden. Fest steht jedoch, dass es nie schaden kann, sich eigenständig mit dem Thema zu befassen.

Daher bietet dieser Eintrag einen kleinen Einblick in die Materie, wobei das noch längst nicht alles zum Thema war. Welche Formen des Genderns sich langfristig durchsetzen werden, ist noch unklar. Aber feststeht: Dies ist erst der Anfang eines Wandels, den unsere Sprache erfahren wird.

Mehr über den Autor: Hanna Kathe Hi, ich bin Hanna und mache meine Ausbildung zu Medienkauffrau Digital und Print. Auch in meiner Freizeit befasse ich mich gerne mit Texten und lese vor allem Romane. Als Ausgleich bin ich auch ab und zu in der Boulderhalle zu finden und gehe ins Gym.