Fachkraft für Agrarservice

Welchen Beruf lernst du?

Ich habe im Juli meine Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice erfolgreich beendet.

Welchen Schulabschluss hast du?

Dank meines guten Notendurchschnitts an der Berufsschule habe ich jetzt den Realschulabschluss in der Tasche.

Was lernt man in diesem Beruf?

Im Prinzip alles, was mit der Bewirtschaftung von Ackerland zu tun hat, von der Bodenbearbeitung über die Aussaat und Pflege bis zur Ernte. In der theoretischen Ausbildung standen u. a. Pflanzenbau, Agrartechnik, Dienstleistung, aber auch Sozialkunde, Datenverarbeitung und Fachrechnen auf dem Stundenplan. Ich habe die Berufsschule in Wittenberg besucht, an der wir anfangs eine Woche Schule und zwei Wochen Praxis im Ausbildungsbetrieb hatten. Später wurden daraus zwei Wochen Schule und vier Wochen Praxis. Während der Ausbildung schließt man auch fünf Lehrgänge mit Zertifikaten ab, die u. a. zum Bedienen großer Häcksler und Mähdrescher berechtigen. Zu meinen ersten Arbeiten, die ich als Lehrling im Betrieb übernehmen durfte, gehörten das Abfahren und Laden von Stroh. Während der Ausbildung lernt man, alle großen landwirtschaftlichen Maschinen zu führen und zu bedienen.

Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?

Ich bin in Deetz groß geworden. Dort gibt es einen Holländer, bei dem ich schon mal in die Landwirtschaft reinschnuppern konnte und auch schon mal hinterm Lenkrad eines Traktors sitzen durfte. Das hat mein Interesse an Landmaschinen geweckt.

Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?

Neben dem Interesse an Natur und Landwirtschaft sollte man einen Führerschein mitbringen, denn schließlich dreht sich bei diesem Beruf fast alles um Fahrzeuge und Maschinen. Da man als Mitarbeiter eines Lohnunternehmens als Dientleister für landwirtschaftliche Betriebe arbeitet, sollte man in der Lage sein, den Kunden zu beraten, auf seine Wünsche einzugehen und Verantwortung für die teure Technik, mit der man meistens allein unterwegs ist, zu übernehmen. In den Sommermonaten ist es je nach Witterung und Auftragsvolumen durchaus möglich, dass die Arbeitswoche sieben Tage hat. Dafür gibt es im Winter jede Menge Zeit, um Überstunden abzubauen. Auch etwas handwerkliches Geschick und Verständnis für Technik sind gefragt, denn im Winterhalbjahr stehen die Instandhaltung und Wartung der Maschinen auf dem Arbeitsplan.

Wie hast du deine Ausbildungsfirma gefunden?

Mit Hilfe der Agentur für Arbeit, die mich vermittelt hat. Ich habe mich eigentlich um einen Job beworben, bekam dann aber die Chance, eine komplette Berufsausbildung zu machen.

Wie lange lernt man für diesen Beruf?

Die Ausbildung dauert drei Jahre.

Welche Tipps würdest du künftigen Lehrlingen in diesem Ausbildungsberuf geben?

Auf jeden Fall würde ich zu einem Praktikum raten. Dabei kriegt man sehr schnell mit, ob man in der Landwirtschaft richtig ist. Wer im Sommer Spaß und Party machen will, ist hier definitiv falsch. Ansonsten sollte man mit Begeisterung und Interesse an die Sache herangehen und sich bewusst sein, dass man nicht nur mit den modernsten Riesenhäckslern und computergesteuerten Maschinen herumfahren kann, sondern auch mit für die Wartung und Pflege zuständig ist.

Wie soll deine berufliche Karriere nach der Ausbildung weiter gehen?

Ich würde mich gern noch in weiteren Betrieben umsehen, um zu sehen, wie dort die Arbeitsabläufe sind und um Berufserfahrung zu sammeln.

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