Forstwirt/in
Welchen Beruf erlernst Du?
Ich werde Forstwirt.
Welchen Schulabschluss hast Du?
Ich habe die Fachhochschulreife, was für den Ausbildungsberuf aber nicht unbedingt erforderlich ist. Voraussetzung ist ein Sekundar- oder Realschulabschluss.
Was lernt man in diesem Beruf?
Der Beruf hat in erster Linie mit dem Rohstoff Holz zu tun. Man lernt von der Saatguternte über die Pflege bis zur Holzernte alle erforderlichen Schritte. Das beginnt bei der Pflanzung von Laub- und Nadelbaumjungpflanzen und reicht über die manuelle und maschinelle Pflege der Waldbestände bis hin zur Holzernte. Die Ernte erfolgt entweder mit der Motorsäge oder maschinell mit Holzerntemaschinen wie z. B. Harvester. Auch die Qualitätsbestimmung des Holzes gehört zum Ausbildungsinhalt, man lernt zu unterscheiden, ob es sich um Säge-, Industrie- oder Brennholz handelt.
Weitere Ausbildungsthemen sind der Waldschutz, dazu gehören vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Schäden durch Insekten, Wildverbiss oder Waldbrand sowie Naturschutz- und Landschaftspflege, z. B. die Pflege von Waldrändern, der Bau von Nist- und Fledermauskästen.
Aber auch die Waldpädagogik nimmt einen großen Stellenwert ein.
Dabei geht es darum, Kindern und Jugendlichen bei Waldaktionstagen oder Jugendwaldheimeinsätzen den Lebensraum Wald näher zu bringen.
Warum hast Du Dich für diesen Beruf entschieden?
Da haben gleich mehrere Gründe für gesprochen. Erstens wohne ich in einem Dorf ganz in der Nähe zum Wald, zweitens war mein Vater Förster und drittens habe ich bei einem Praktikum sehr schnell fest gestellt, das ein Bürojob nichts für mich wäre.
Welche Fähigkeiten sollte man bei diesem Berufswunsch mitbringen?
Körperliche Fitness und ein guter Gesundheitszustand sind für die teilweise körperlich anstrengende Arbeit bei Wind und Wetter Grundvoraussetzung. Ohne Interesse an der Natur und Liebe zu Pflanzen und Tieren geht es sicher auch nicht, den ganzen Tag im Freien zu verbringen. Da man größtenteils selbstständig arbeitet, gehören auch Organisationstalent, Verantwortungsbewusstsein und ein gewissen Maß an technischem Geschick im Umgang mit Motorsäge und der gesamten Ausrüstung zu idealen Voraussetzungen. Da Baumfällarbeiten nicht ganz ungefährlich sind, sollte man auch Gefahrensituationen richtig einschätzen und teamfähig sein.
Wie hast Du Deine Ausbildungsfirma gefunden?
Ich habe den Tag der Berufe genutzt, um mich über die Ausbildungsmöglichkeiten im Betreuungsforstamt zu informieren.
Wie lange lernt man diesen Beruf?
Es handelt sich um eine dreijährige Ausbildung. Die betriebliche Ausbildung, die etwa 50 Prozent in Anspruch nimmt, findet vor Ort im Betreuungsforstamt statt, die Berufsschulausbildung und die überbetriebliche Ausbildung erfolgt im Forstlichen Bildungszentrum in Magdeburgerforth.
Welche Tipps würdest Du künftigen Lehrlingen in diesem Ausbildungsberuf geben?
Mit Pünktlichkeit, Freundlichkeit und Disziplin kann man bei den Kollegen auf jeden Fall punkten. Gleich am Anfang lernt man, Gefahren richtig einzuschätzen und besonnen und mit Umsicht zu arbeiten.
Wie soll Deine berufliche Karriere jetzt weiter gehen?
Um ehrlich zu sein, weiß ich das noch nicht so genau, ich bin ja erst im ersten Lehrjahr. Der Beruf bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten, so kann man sowohl in Privatforstbetrieben oder im Kommunalwald als Forstwirt tätig werden. Auch Einsatzmöglichkeiten in der Landschaftspflege und Umwelttechnik sind möglich. Nach drei Jahren Berufspraxis kann man sich auch zum Forstwirtschaftsmeister oder zum Maschinenführer qualifizieren. Auch ein anschließendes Fortwirtschaftsstudium an der Hochschule ist denkbar.