Führerschein während der Ausbildung

Im heutigen Beitrag geht es um eine zeitlich etwas knifflige Sache: Den Führerschein parallel zur Berufsausbildung machen. Vorweg sei gesagt, dass euch niemand hindern kann dies in der Form zu machen, dennoch möchte ich meine persönlichen Erfahrungen und Hinweise mit auf den Weg geben.

Die Entscheidung einen Führerschein zu machen kann aus unterschiedlichen Beweggründen und in verschiedensten Lebensphasen reifen. Oftmals spielen Aspekte wie Unabhängigkeit, benötigte Mobilität, Zeit und Finanzen tragende Rollen in der Entscheidungsfindung. Hat man sich nun für eine Anmeldung bei der präferierten Fahrschule entschieden, merkt man schnell, dass der zeitliche Aspekt eine elementare Rolle einnehmen wird. Zunächst müssen die Theoriestunden besucht werden. Hierbei kann man einen Abendkurs besuchen, oder einen Ferienkurs. Aus eigener Erfahrung heraus, empfehle ich einen Ferienkurs. Als Teil der arbeitenden Bevölkerung sollte man hier in Betracht ziehen, seinen Urlaub diesbezüglich zu investieren. Das Risiko bereits durch die, oftmals gutbesuchten und unregelmäßigeren, Abendkurse einen großen zeitlichen Abstand zwischen den Modulen zu haben ist groß. Das wiederum kann bei der Theorieprüfung zu Schwierigkeiten führen. Um möglichst schnell und effektiv die Theorie abzuhaken, empfehle ich dementsprechend einen Ferienkurs. Anschließend ist sorgfältige und zügige Vorbereitung auf die Prüfung fördernd, um Inhalte nicht zu vergessen und die Theorie schnellstmöglich erfolgreich abschließen zu können.

Die Teilnahme an den Modulen solltest du dir immer bestätigen lassen, dies machen die Fahrschulen i.d.R. auch selbständig. Sie sind nach dem Abschluss für 2 Jahre gültig. Beschließt du dich jedoch anschließend deine Theorieprüfung abzulegen und hast diese bestanden, ist diese nur für 1 Jahr gültig. Diese Fristen wurden durch Corona etwas verlängert, dennoch gilt: „Gemäß § 18 Abs. 2 der FeV muss innerhalb eines Jahres nach Bestehen der Theorieprüfung auch die praktische Prüfung absolviert werden. Andernfalls verliert die theoretische Prüfung ihre Gültigkeit und muss wiederholt werden.“ (https://www.adac.de/news/coronavirus-fristverlaengerung-fuehrerschein/)
Man ist also gut beraten, wenn man nach der Theorie die Praxis zeitnahe in Angriff nimmt.

Jetzt aber das Problem, wie soll ich das neben meiner Arbeit eigentlich schaffen?

Die Lösung liegt nicht darin seinen Zeitplan über den Haufen zu werfen, sondern in offener Kommunikation. Alle Beteiligten (Fahrschule und Arbeitgeber) sollten für die Situation sensibilisiert werden. Nicht jeder hat das Privileg in Gleitzeit arbeiten zu können, wo das mit rechtzeitiger Absprache kein Problem sein sollte. Weist man beide Parteien auf die persönliche Situation hin, sollte ein praktikabler Kompromiss kein Problem sein.

Unabdingbar dafür sind langfristige Planungen, Zuverlässigkeit und Leistungsbereitschaft. Selbstverständlich hat man einen Mehraufwand zu bewältigen, dieser ist jedoch nicht unüberwindbar und endlich. Zudem kann man dem Arbeitgeber auch auf die Vorteile, die durch den Erwerb des Führerscheins einhergehen, hinweisen und hat damit eine verbesserte Verhandlungsposition. Fahrlehrer sind meistens flexibel und können einen von der Arbeit abholen, am Morgen bei der Arbeit rauslassen o.Ä.

Sollten alle Bemühungen einen geeigneten Kompromiss zu finden fehlschlagen, muss man in den sauren Apfel beißen und seinen Alltag so planen, dass regelmäßige Fahrstunden einen Platz haben. Auch hier gibt es Fahrschulen, die z.B. samstags Fahrstunden anbieten. Das liegt dann im Ermessen der jeweiligen Einrichtung.

Mein letzter Hinweis geht nochmal kurz in die finanzielle Richtung. Selbstredend sollte die Finanzierung, bevor die Entscheidung getroffen wurde einen Führerschein zu machen, abgesichert sein. Manche Betriebe bieten bei triftigem Grund, oder von vornherein eine (Teil)- Übernahme der Kosten an. Des Weiteren hat man die Möglichkeit beim Arbeitsamt einen Antrag auf Finanzierung des Führerscheins stellen. Natürlich gilt auch hier: „Es muss […] triftige Gründe geben, die die Fahrerlaubnis unverzichtbar oder zumindest sehr hilfreich erscheinen lassen.“

Wie ihr seht gibt es einige Aspekte, die man bei der Ablegung der Fahrerlaubnis beachten sollte. Abschließend bleibt mir nur euch viel Erfolg dabei zu wünschen!

Bis ganz bald,

Elias

Mehr über den Autor: Elias Elias ist Azubi zum Medienkaufmann und ist ein echtes Energiebündel. Zum Ausgleich treibt er viel Sport und verreist gern.