Altersunterschiede in der Ausbildung
Altersunterschiede in der Ausbildung
Man hat eben die Schule abgeschlossen, hat sich für eine Ausbildung entschieden und trifft auf coole Leute im eigenen Alter. Das ist der typische Ablauf, den die meisten im Kopf haben, die gerade eine Ausbildung anfangen. Aber ist das wirklich immer so?
Offen gesagt ist das schon oft der Fall, aber dennoch ist es nicht selten, dass es doch kleinere und größere Altersunterschiede in der Ausbildung gibt. Was viele vergessen - man ist nie zu alt, um eine Ausbildung anzufangen. Jedoch gibt es ein Mindestalter, was uns zum ersten Aspekt führt:
Das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG)
Laut dem JArbSchG ist man ab 15 Jahren jugendlich und kein Kind mehr und kann theoretisch eine Ausbildung machen. Dafür gibt es natürlich auch Ausnahmeregelungen in besonderen Fällen, aber das ist eher die Seltenheit. Was man aber vor allem beachten muss, ist, dass die meisten Ausbildungsunternehmen Jugendliche unter 16 Jahren nicht einstellen möchten. Daher empfehle ich euch vor einer Bewerbung das JArbSchG und die Richtlinien der einzelnen Betriebe gründlich zu lesen.
Vorteile für die verschiedenen Altersgruppen
Dass Auszubildende mit größeren alterlichen Unterschieden aufeinandertreffen, klingt zwar für viele vielleicht erstmal kompliziert, aber es gibt doch einige Vorteile. Zum einen ist es wahrscheinlich, dass ,,Ältere“ schon einmal Erfahrung durch einen früheren Beruf gesammelt haben und sich so in das Arbeitsleben sofort gut einfinden können. Zum anderen kann es für sehr junge Auszubildende ein riesen Vorteil sein, wenn sie direkt nach der Schule eine Ausbildung anfangen, das sie sich so auf das Berufsschulleben ohne große Umgewöhnung einstellen können. Ebenso ein großer Vorteil kann es sein, dass die Jüngeren von den Älteren vielleicht Unterstützung in manchen Gebieten bekommen, die ihnen Gleichaltrige nicht bieten können, wie z.B. Zusatzwissen oder Hilfestellungen, die beim Lernen hilfreich sind. Außerdem ist es für die Älteren der Azubi-Konstellation manchmal auch erfrischend andere Denkweisen wieder wahrzunehmen, die sie selbst vielleicht schon vor längerer Zeit abgelegt haben.
Nachteile
Ein Nachteil in diesem Fall kann es sein, dass die verschiedenen Altersgruppen in Konflikte miteinander geraten können, dass sich ihre jeweiligen Lebenssituationen und Interessen eventuell grundsätzlich unterscheiden und so bestimmte Dinge für den ein oder anderen nicht nachvollziehbar sind. Es ist auch zu beachten, dass manche Auszubildenden Familie und vielleicht sogar Kinder im Ausbildungsalltag unterbringen müssen. Das könnte schwierig werden, sobald ein Kind z.B. krank wird und zu Hause betreut werden muss.
Fazit
Obwohl es Vor- und Nachteile gibt, überwiegen doch die Vorteile, wenn man Altersunterschiede in der Ausbildung betrachtet. Eine durchmischte Azubi-Gruppe macht das Erlebnis für alle interessant und es wird bestimmt nie langweilig. Man kann voneinander lernen und eine Frage, die man sicher nie ganz beantworten kann, bleibt:
Ab wann gehört man überhaupt zu den ,,Alten“?