Anerkennung der Berufsausbildung im Ausland
Für viele junge Menschen ist es eine absolute Traumvorstellung: Leben im Ausland. Doch wie geht man es am besten an? Besonders, wenn man den Job ausüben möchte, den man in Deutschland gelernt hat, steht man einigen bürokratischen Hürden gegenüber. Diese können sich teilweise stark unterscheiden und können für einen jungen Menschen, der seine Ausbildung gerade abgeschlossen hat, ziemlich demotivierend sein. Deswegen möchte ich euch hier einen kleinen Leitfaden mit an die Hand geben, was ihr alles braucht, um eure Berufsausbildung im Ausland anerkennen zu lassen.
Wo möchte ich hin?
Generell gilt bei der Anerkennung aller Dokumente im Ausland: Es ist oft ziemlich verwirrend und die Prozesse können sich selbst innerhalb eines Landes massiv unterscheiden. Bevor man sich informiert, wie man eine Berufsausbildung im Ausland anerkennen lassen kann, muss man also genau wissen, um welche Region es sich handeln soll. Die EU hat allerdings einen vereinheitlichten Prozess zur Anerkennung von Berufsabschlüssen aus dem Ausland, der für EU-Bürger durchaus schnell und effizient ablaufen kann. Für nicht-EU Länder lohnt sich ein Blick auf die Internetseite des Auswärtigen Amtes, dort könnt ihr nähere Informationen zur Einreise über fast alle Länder finden.
Ist meine Berufsausbildung reguliert?
Einige Berufsausbildungen unterliegen gesonderten Regelungen und bedürfen daher einiger zusätzlichen Dokumente. Ein Ausbildungsberuf, der zum Beispiel in vielen Ländern reguliert ist, ist der des Elektrikers. Eine Regulation bedeutet lediglich, dass zusätzlich zu den herkömmlichen Anerkennungsprozessen eine gesonderte Qualifikation zu erbringen ist. Diese können sich je nach Land und Beruf unterscheiden. Die EU hat ein eigenes Suchportal, um sich über solche Regulierungen zu informieren.
Beglaubigung und Übersetzung
Als Nächstes müsst ihr das Berufsschulzeugnis und eventuelle andere Abschlüsse beglaubigen lassen. Dies erfolgt in Deutschland und vielen anderen Ländern nach dem Prinzip der Haager Apostille. Diese soll die Beglaubigung vereinfachen, darf aber in jedem Land nur von bestimmten Ämtern vergeben werden. Wo ihr die passende Apostille für euer Berufsschulzeugnis bekommt, könnt ihr zum Beispiel bei der IHK erfragen. Eine solche Apostille kostet je nach Land und Urkunde zwischen 15 und 100 Euro. Falls ihr in ein Land auswandern wollt, in dem eine andere Sprache gesprochen wird, müssen eure Zeugnisse noch von einem professionellen Übersetzer in die Landessprache übertragen werden. Achtet am besten darauf, dass der Übersetzer sich in eurem Berufsfeld auskennt und mit den Fachbegriffen vertraut ist. Auch dies kann einen weiteren Kostenpunkt darstellen.
Wenn ihr dann eine Haager Apostille und euer Berufsschulzeugnis in der passenden Landessprache in der Hand habt, sowie eventuelle Regulierungsrichtlinien erfüllt, könnt ihr euren Beruf problemlos in dem Land eurer Wahl nachgehen.