Tätigkeit
Hörakustiker/innen beraten Kunden hinsichtlich unterschiedlicher Arten von Hörsystemen bzw. Gehörschutz. Dabei gehen sie auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden ein. Sei es, dass eine Altershörschwäche vorliegt oder erhöhte Geräuschbelastung im Beruf gegeben ist. Um ein Hörgerät optimal anpassen zu können, führen sie Tests zur Hörleistung durch, z.B. untersuchen sie, wie gut Kunden hohe und tiefe Töne oder Sprache wahrnehmen können. Auch stellen sie Otoplastiken für Hörgeräte oder als Gehörschutz her. Dafür nehmen sie Abdrücke vom Gehörgang, passen die Ohrstücke individuell am Kunden an, bauen die Maßohrstücke in die Hörsysteme ein und nehmen die akustischen Feineinstellungen vor. Sie weisen die Kunden in die Bedienung von Hörsystemen ein und führen Service bzw. Instandhaltungsmaßnahmen durch. Zudem übernehmen sie kaufmännische und verwaltende Arbeiten, erledigen z.B. die Korrespondenz, kalkulieren Angebote und erstellen Abrechnungen für Krankenkassen oder Kunden.
Weitere Informationen zum Beruf:
- Aktuell lernen 3.200 Auszubildende aus ganz Deutschland das Gesundheitshandwerk der Hörakustik.
- Die Ausbildungsquote ist in diesem Handwerk mit rund 20 Prozent außerordentlich hoch. Damit leistet die Hörakustik einen wichtigen Beitrag sowohl für die berufliche Zukunft junger Menschen als auch für die zukünftige Versorgungssicherheit.
- Wer nach drei Jahren Ausbildungszeit seine Gesellenprüfung besteht, hat häufig schon einen festen Arbeitsvertrag in der Tasche.
- In der Branche herrscht Vollbeschäftigung mit langfristiger Perspektive.
Vielseitiger und abwechslungsreicher Beruf: sozial, modern, technisch
- Um Hörbeeinträchtigten Menschen zum besseren Hören zu verhelfen, sind soziale Kompetenz sowie medizinisches und psychologisches Interesse sowie Freude am Umgang mit Menschen gefragt.
- Spaß an moderner Technik ist zudem von Vorteil, denn längst haben sich handwerkliche mit digitalen Techniken verknüpft. Diese reichen vom Ohr-Scan über die Anpassungs-Software bis hin zu den winzigen Hörsystemen mit Bluetooth-Anbindung, die mit künstlicher Intelligenz die passende Einstellung zur Hörsituation auswählen oder sich mit dem Smartphone verbinden lassen. Das maßgefertigte Ohrpassstück kann mit CAD-Software am Computer gestaltet und im 3D-Drucker gefertigt werden.
- Ausbildung steht Bewerbern mit allen Schulabschlüssen offen
Ausbildung eröffnet vielfältige Karrieremöglichkeiten:
- Spezialisierung: Für Gesellen und Gesellinnen der Hörakustik besteht die Möglichkeit, sich zum Pädakustiker (auf Kinder spezialisierte Hörakustiker), Audiotherapeuten, Tinnitus- oder Implantat-Spezialisten weiterzubilden.
- Meisterbrief: Nach Ausbildungsabschluss kann der Meisterbrief gemacht werden, um einen eigenen Betrieb führen und selbst ausbilden zu können.
- Akademische Laufbahn: Für Gesellen mit Abitur oder Fachhochschulreife sowie für Hörakustiker-Meister: über den Studiengang Hörakustik die Option, einen Doktor- oder Professoren-Titel anzustreben, und als Dozent am Campus Hörakustik in Lübeck zu lehren.